Nordwärts

Die letzten Tage war ich in Iwaki, dem zentralen Ort hier mit vielleicht dreihunderttausend Einwohnern:

Nach dem grossen Tsunami wurde an der Nordostküste Japans ein gewaltiger Damm gebaut, darauf findet sich manchmal ein Fuss- und Radweg, liebevoll gemacht. Radfahrer sehe ich etwa einen am Tag, Wanderer bisher noch keinen: Es wäre wahrscheinlich günstiger gekommen, jeden Einzelnen mit einer Sänfte durch Japan zu tragen, oder in einer Montgolfière zu fliegen. Aber für mich ideal, danke Japan!

Die Natur hier ist teilweise beinahe surreal schön: Die ersten beiden Bilder sind aus einer Höhle fotografiert, eher einem natürlichen Tunnel, der zwei Buchten miteinander verbindet. Es gab hier ausnahmsweise auch Touristen (drei).

Gewisse Orte sind regelrecht eingequetscht zwischen Damm und Stützmauern (gegen Erdrutsche, in ganz Japan eine Herausforderung) und der Fernstrasse. Es ist beeindruckend zu sehen, wie sich die Einwohner hier eingerichtet haben: Es gibt es immer wieder Oasen, hier ein kleines (neues) Café oder dort ein uraltes Restaurant, und doch – je weiter ich laufe, umso einsamer wird es, alles ist da, Strassen, Dörfer, gar Städtchen, aber Menschen sind selten, vor allem junge, und es ist sehr still. Ich ahne schon etwas.