Soziale Arbeit
Es gibt Soziale Medien, und in dem Umfeld viele neue Spiele, die man als Soziale Spiele bezeichnen kann: Farmville, Mafia Wars, Happy Pets. Man lebt in einer virtuellen Welt, sammelt, profiliert sich. Kann gratis spielen oder sich auch etwas gönnen und mit (realem) Geld schneller vorwärts kommen, etwas angeben.
Ich denke, bald wird man in diesen Welten arbeiten können: Nette, soziale Menschen, Spieler in den Welten, „arbeiten“, helfen anderen, kreieren nicht, aber verkaufen virtuelle Güter, oder kommunizieren und bieten ihre Dienste an. Dafür erhalten sie virtuelles Geld, vielleicht auch nur virtuelles Ansehen.
Man stelle sich ein Spiel für junge, modebewusste Frauen vor: Jeder Avatar ist schön, gut, gekleidet & gestyled, die virtuelle Welt voll Kleidergeschäfte und Beauty Salons. Wer nicht gerade am shoppen ist, „arbeitet“, berät und hilft andere Mitgliedern dieser Welt. Macht Vorschläge welche Kleider passen oder welche Frisur. Dafür erhält sie: Freundschaften, Anerkennung (gerne mit einem Punktsystem), virtuelles Geld, mit dem sie sich – in der Spielwelt – begehrte Artikel leisten kann. Sie investiert viel Zeit in ihre Welt, vielleicht mehrere Stunden täglich, aber: Sie kann sich so – ohne reales Geld zu haben – ausleben, durch ihren grossen Einsatz.
Dieses Beispiel ist wohl Spielerei, aber es gibt viele Bereiche, bei denen Soziale Netze, intelligent in Soziale Arbeit umgewandelt werden könnten: Der Kundendienst von Apple-Fans ist deutlich besser als der „echte“ Kundendienst von Apple. Warum nicht einfach die Fans als Kundendienst nutzen, ausschliesslich & radikal, sie dafür auf eine für sie wichtige Art entschädigen? Z. B. als Pilotkunden für neue Produkte nutzten? Ihnen, den Fans, den Helfern, so etwas Unbezahlbares geben?
Christian Rusche, 2010