Vorworte

Vor vier Jahren durfte ich, von Norden nach Süden, durch Japan wandern. Dieses Jahr will ich es wieder versuchen, von Süden nach Norden, auf der gegenüberliegenden Küstenroute. Die Strecke ist länger, das Wetter regnerischer, mein Respekt grösser; vielleicht ist Angst das passendere Wort.

Die Ausrüstung 2012 war gut; zwar ist nichts, das ich dabei habe, das selbe oder gleiche wie letztes Mal, aber alles ähnlich. Der Rucksack ist dieses Mal nicht braun, sondern sehr orange: Safety first! keine gefährlichen Strassen, Tunnel. Wenn es eng wird nehme ich den Zug. Und, ich habe zwei Kilogramm weniger dabei, gehe leichter.

Soll man eine solches Erlebnis wiederholen? Weil es doch schön war? Oder in Ehren halten? Hat man die Leiden schneller vergessen als die Freuden? Verliert man eine Erinnerung? Oder vertieft eine Erfahrung? Keine Ahnung!

Ich will es versuchen, mit offenem Herzen, mit Geduld und Muse. Wenn ich es diese Mal nicht bis ganz in den Norden schaffe, unterwegs, in der Regenzeit mit Schmerzen in einem Bergdorf festsitze, dann ist es gut, dann gibt es ein nächstes Mal, ein drittes Mal. In dieser Freiheit liegt die Kraft, hoffe ich.

Vorweg: Danke an meine liebe Familie, sie lebt derzeit in Japan, in unserem winzigen Häuschen dort. Es ist ein Wunder, dass sie mir schon zum zweiten Mal ein solches Geschenk macht.